Die Natur erwacht schon im Frühling, aber ihr müsst bis zum Sommerbeginn warten, um dieses Spektakel zu genießen: das Paarungsritual der Glühwürmchen. Den leuchtenden Tanz dieser kleinen Käfer zu beobachten, ist ein einzigartiges Erlebnis, egal ob man Romantiker oder Hobbybiologe ist.
Zum Glück gibt es selbst in einer Millionenstadt wie Köln abgelegene Ecken, in denen man mit etwas Glück dieses Phänomen beobachten kann. Hier findet ihr eine Liste der besten Orte in Köln, um Glühwürmchen zu beobachten.
Abgelegene, feuchte Gebiete
Leuchtkäfer sind eher scheue Tiere, wenn es um die Begegnung mit Menschen geht. Sie halten sich meist in dunklen Gegenden auf, in denen kaum Menschen anwesend sind, insbesondere dort, wo es keine Licht- oder Schallverschmutzung gibt. Außerdem bevorzugen sie feuchte Orte, wie Wiesen mit langem Gras, Waldränder oder Gewässern. An zwei Orten wurden die Käfer in den letzten Jahren laut Lokalzeitschriften und Blogs gesichtet. Zum einen gegenüber der Freiluft- und Gartenschule (Freiluga) in der Belvederestraße und wiederum im Grüngürtel zwischen Subbelrather Straße und Vogelsanger Straße.
Wenn es um dunkle, bewaldete Gebiete oder Gewässer geht, könntet ihr auch hier Glück haben:
- Wahner Heide
- Königsforst
- Gierather Wald
- Dellbrücker Heide
- Worringer Bruch
- Äußerer Grüngürtel
Interessanterweise könnt ihr aktuell auch etwas Gutes mit eurer Glühwürmchenbeobachtung tun. Unter dem Titel „Geblendet von der Nacht“ ruft die Stadt Köln zum Zählen der Glühwürmchen-Population auf. Das Projekt soll die Sensibilität für die Gefährdung nachtaktiver Insekten schärfen. Im Falle dieser Käferchen ist die Erhellung der Nacht und der fehlende Hell-Dunkel-Kontrast erschwerend für ihre Partnersuche.
Die glühende Saison
Glühwürmchen leuchten nur während ihrer Paarungszeit, von Mitte Juni bis Ende Juli. Der Höhepunkt liegt am Ende des ersten Monats, weshalb sie traditionell in Anlehnung an den Johannistag, Johanniskäfer genannt werden.
Allerdings sind Glühwürmchen sehr wählerisch, wenn es um bestimmte Nächte geht, in denen sie leuchten. Sie fliegen nur in warmen Nächten, wenn die Temperatur nachts etwa 18 bis 20 Grad beträgt. Aus diesem Grund ist es schon vorgekommen, dass die Paarungszeit erst spät im Juni oder fast im Juli begann. Doch die Frage bleibt: Warum leuchten Glühwürmchen überhaupt?
Ein biochemisches Phänomen
Wie ihr vielleicht schon erraten habt, ist das Ziel des Leuchtens eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Glühwürmchen tun dies aufgrund des Enzyms Luciferase, das sie selbst produzieren. Sobald es mit Sauerstoffpartikeln in Kontakt kommt, setzt es Energie in Form von Licht frei. Dieses Phänomen der natürlichen Lichterzeugung ist gemeinhin als Biolumineszenz bekannt. Wissenschaftlern zufolge sind Glühwürmchen sogar effizienter als Glühbirnen, da sie etwa 95 Prozent der Energie in Licht umwandeln.
Glühwürmchen in den Garten locken
Vielleicht seid ihr es leid, diese kleinen Käfer in der Nacht zu suchen, und wünscht euch, dass sie zu euch kommen. Nun, wenn ihr einen Garten besitzt, gibt es definitiv eine Chance! Der erste Schritt besteht darin, natürliche Wildblumen in einer Ecke wachsen zu lassen und auf nächtliche Beleuchtung oder Pestizide zu verzichten. Noch besser ist es, wenn ihr ein paar Felsen hinzufügt: Das sind die natürlichen Verstecke von Schnecken, und Glühwürmchen sind echte Schneckenjäger.
Der ursprüngliche Artikel wurde von Max Hailer auf Secret München publiziert.